eine kuhle Zeit im Allgäu
November 5, 2016Jedes Jahr im Oktober enfliehe ich mit meinen Kids dem Alltag für eine kleine Weile. Seitdem ich vermehrt Hochzeiten fotografiere, bleibt uns im Sommer nicht mehr so sehr die Zeit dafür. Vergangenes Jahr war es das wunderschöne Mallorca, dieses Mal sollte es eine Autotour werden..und dafür war mir das Ausland dann etwas zu heikel ;) Die Wahl fiel schnell auf die Alpen.
Wie immer suche ich nach möglichst authentischen Unterkünften und bin auf einen kleinen Ferienhof in Rettenberg gestoßen. “Leider” - so teilte man uns am Telefon mit, wäre im Hof keine Wohnung mehr frei, man habe aber noch die kleine Hütte oben auf der Alp, wo wir unterm Dach ein Zimmer haben können. PERFEKT! So haben wir unser kleines Domizil mit den Kühen der Besitzer geteilt, den die waren tagsüber auf der Alpwiese und nachts unter uns im Stall. An das Glockenläuten gewöhnte man sich schnell und auch an den Geruch ;) Die Fahrt hoch zur Alm war abenteuerlich, besonders im Dunkeln, aber so konnte ich meine noch frischen Fahrkünste auf jeden Fall verbessern! Emilia war ganz aus dem Häuschen, dass es auch zwei Pferde gab, die mit uns auf der Alm wohnten sowie eine Ziege und die Jungkühe, die stets nach Aufmerksamkeit suchten und uns am Gatter neugierig begrüßten, sobald wir uns dort aufhielten. Nachts hatten wir dicke Federbetten, die uns wegen des unbeheizten Zimmers trotzdem wohlig warme Nächte bescherten, unter uns neben dem Stall gabs eine kleine Gaststube, die tagsüber bei gutem Wetter Gästen eine Brotzeit ermöglichte.
Hier wärmten wir uns an den Abenden am Ofen, wenn alle nach Hause gegangen waren. Jeden Morgen fuhren oder liefen wir uns Dorf herab und frühstückten im Ferienhof ausgiebig, bevor wir unsere Tagestouren starteten, u.a. nach Sonthofen, Oberstdorf oder Immenstadt. Mit Kindern zu reisen heißt auch bei uns immernoch, seine eigenen Wünsche (nämlich viel wandern) nicht immer ganz realisieren zu können, dafür gabs eben Reitausflüge und auch mal baden gehen ;) Leider gabs nach drei Tagen auf der Alm einen Autoschaden, der uns vorübergehend ohne dieses auskommen lassen musste, aber auch mit dem Bus waren unsere Vorhaben gut zu realisieren. Ich muss sagen, wir hatten großes Glück im Unglück, die Menschen um uns rum waren so nett und hilfsbereit, angfangen vom heißen Tee nach der Autopanne an einer Kreuzung und dem nach Hause bringen meiner Kinder und mir übers Abschleppen des Autos am kommenden Tag und der schnelle Reparatur des Autos. Wir sind mehr als dankbar für diese Menschen! Leider blieb gefühlt viel zu wenig Zeit, um die Ruhe und Schönheit der Allgäuer Alpen ganz für sich zu genießen, aber mit diesen Bildern halte ich die Erinnerungen an unsere Tage in Rettenberg und Umgebung fest und möchte gern im kommenden Jahr nochmal Zeit finden, den Sommer dort zu erleben <3